3.10.24
Mautgebühren für Wohnmobil-Reisen
Über Straßennutzungsgebühren brauchten wir in Deutschland bisher nicht nachzudenken, sofern wir nicht im Güterverkehr tätig sind. Seit dem 1. Juli 2024 jedoch sind auch auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t mautpflichtig. Wenn diese Fahrzeuge jedoch äußerlich als Wohnmobil zu erkennen oder dauerhaft mit Dusche, Koch- und Schlafgelegenheit ausgestattet sind und nicht dem Transport von Gütern dienen, entfällt auch hier die Gebührenpflicht. Wer bleibt noch übrig? Zum Reisemobil umgebaute LKW oder Busse, die nicht auf Anhieb als Wohnmobil zu erkennen sind zum Beispiel. Eine Zulassung als Wohnmobil kann auch das vermeiden.
Das waren jetzt viele Worte, um eigentlich Nichts. Denn wir müssen uns vorerst keine Gedanken machen. Außer wir verlassen das Land. Aber auch das ist, zumindest auf den zweiten Blick, kein undurchdringlicher Dschungel. :-)
Wir haben sorgfältig recherchiert und zuverlässige Quellen zugrunde gelegt. Da Regeln und Gesetze einem ständigen Veränderungsprozess unterliegen, bitten wir dich jedoch, auf jeden Fall die aktuellen Voraussetzungen zu checken, bevor du losfährst. Aktuelle Infos rund um das Thema Maut findest du auch immer beim ADAC.
Mautgebühren für deinen Mietcamper
Wenn du in Deutschland ein Reisemobil anmietest, sind in der Regel keine Vignetten im Fahrzeug angebracht. Das heißt, du bist selbst in der Verantwortung, das Fahrzeug mit beispielsweise einer Ganzjahres-Vignette für die Schweiz oder dem sogenannten ‚Pickerl‘ für Österreich auszustatten. So, wie du es auch für dein eigenes Fahrzeug tust.
Die meisten europäischen Länder stellen von der Klebevignette mittlerweile auf eine digitale Registrierung um. Hierzu benötigst du das Kennzeichen und zur Preisermittlung auch die Kategorie deines Fahrzeugs. Wenn du mit einem Mietfahrzeug reist, kannst du das Kennzeichen vorab erfragen. Da der digitale Weg sehr kurz und die Menüführung einfach ist, reicht eine Registrierung auch vor dem Grenzübertritt.
Du hast vielleicht schon mal die Begriffe GO- oder Mautbox gehört. Die Informationen hierzu sind für dich nur relevant, wenn dein Fahrzeug ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 t überschreitet. Fahrzeuge dieser Größenordnung darfst du mit dem Führerschein B nicht fahren und du kannst die entsprechenden Textstellen überspringen.
Mautvorschriften für Fahrzeuge über 3,5t
Fahrzeuge über 3,5 Tonnen benötigen eine GO-Box (sie hat manchmal andere Namen, ist aber einfach eine digitale Mautbox).
Wir nehmen das Beispiel Österreich, stellvertretend für die anderen.
Wichtig: Die GO-Box muss immer aktiviert bleiben – auch auf den vignetten-freien Autobahnabschnitten in Österreich. Wenn du also ein größeres Wohnmobil mietest, erkundige dich bei dem Vermieter, ob eine Camper-Mautbox im Fahrzeug ist und in welchen Ländern sie gültig ist. Wenn nicht, bist du beim ADAC gut aufgehoben. Elf Mautsysteme in Europa unterstützt diese Camper-Mautbox, wozu Bulgarien, Belgien, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Portugal und Spanien sowie Brücken in Deutschland zählen. Angekündigt ist zudem eine Expansion für Kroatien, Tschechien sowie Tunnel in Schweden und Dänemark. Dadurch ist eine sehr gute Abdeckung von mautpflichtigen Strecken in Europa gewährleistet. Ausgelegt ist der Transponder für Camper mit mehr als 3,5 Tonnen, die in vielen Ländern Mautgebühren zahlen müssen. Die erste Bestellung kostet 122,80 € und setzt sich auf 19,90 € Aktivierungsgebühr, 3,90 € Versandkosten und 99 € Jahresgebühr zusammen. Innerhalb von zehn Tagen nach Bestellung wird die Mautbox geliefert. Mehr Infos zur ADAC Mautbox findest du hier.
Vignette und Maut in Österreich
In Österreich ist die Vignette auf allen Autobahnen und Schnellstraßen Pflicht. Die österreichische Vignette gibt es zum Kleben und als digitale Vignette. Die Klebevignette erhältst du oftmals an der letzten Tankstelle vor der Grenze, immer auch beim Grenzübertritt. Zusätzlich fallen Mautgebühren für Passstraßen wie Brenner- und Tauernautobahn (Streckenmaut) sowie Tunnel an.
Willst du alles bereits im Vorhinein regeln, kannst du die Vignetten auch online bestellen. Ohne Aufpreis führt der einfachste Weg über den ADAC.
Die Vignette ist sofort gültig; du kannst aber auch einen späteren Gültigkeitsbeginn angeben, falls du schon von zu Hause aus buchst.
Vignette und Maut in der Schweiz
Auf Autobahnen braucht jeder Pkw und jeder Anhänger bis 3,5 Tonnen eine Jahresvignette. Ab Januar 2025 sind in der Schweiz ausschließlich e-Vignetten im Einsatz. Du bekommst sie hier. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen bei Einreise eine Schwerlastabgabe beim Zoll entrichten.
Maut in Belgien
Maut fällt in Belgien für Tunnel und auf Autobahnen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen an. Wohnmobile und Busse sind von der Mautpflicht auf Autobahnen ausgenommen.
Maut in Italien
Die Autobahnmaut berechnet sich nach der gefahrenen Strecke und wird an Mautstationen fällig, eine Vignette ist nicht erforderlich. Manchmal wird die Maut wie in der Gegend um Mailand auch pauschal berechnet. Für die Telepass-Spuren ist ein Sendegerät nötig. Das lohnt sich für ‚ab und zu’ Urlaubsreisen nicht.
Maut in Frankreich
Die Autobahnmaut berechnet sich nach der gefahrenen Strecke und wird an Mautstationen fällig, eine Vignette ist nicht erforderlich. Zusätzlich sind Tunnel und Brücken gebührenpflichtig. In einigen Städten ist eine Umweltplakette nötig. Diese bekommst du auf einfachste Weise hier zum Preis von 15 €.
Maut in Norwegen und Schweden
In Schweden und Norwegen müssen alle Fahrzeuge, einschließlich der im Ausland zugelassenen Fahrzeuge, Mautgebühren zahlen. Das System verwendet ANPR-Kameras (Automatic Number Plate Recognition), die eine reibungslose und vollautomatische Erkennung und Registrierung der Fahrzeuge ermöglichen, die die Mautstationen passieren. Epass24 wurde von allen Mautbetreibern in Schweden und Norwegen ausgewählt, um die einfache Zahlung von Mautgebühren zu ermöglichen. Das Epass24-Konto ist kostenlos, du hast die Wahl zwischen Zahlung auf Rechnung und automatischer Abbuchung. Hier kannst du dich registrieren.
Maut in Dänemark
Hier bezahlst du keine Straßenbenutzungsgebühren. Gebührenpflichtig sind lediglich die Öresundbrücke und die Storebælt-Brücke.
Maut in Spanien
Die Autobahnmaut berechnet sich nach der gefahrenen Strecke und wird an Mautstationen fällig, eine Vignette ist nicht erforderlich. Stadtautobahnen und -umfahrungen sind oft mautfrei. Für die Télépéaje-Spuren ist ein Sendegerät nötig. Das brauchst du in Spanien ebenso wenig wie in Italien, es sei denn, du bist wirklich oft in diesen Ländern unterwegs.
Vignette und Maut in Slowenien
Auf slowenischen Autobahnen und Schnellstraßen ist die elektronische Vignette E-Vinjeta nötig. Das heißt, du brauchst sie auch hier, bevor du auf eine Autobahn oder Schnellstraße auffährst. Wenn du eine Vignette für Slowenien kaufen willst, kannst du zwischen einer Wochenvignette, einer Monatsvignette sowie einer Vignette für 6 oder für 12 Monate wählen. Das kannst du bequem vom Sessel zu Hause vorab erledigen unter https://evinjeta.dars.si/selfcare/de
Zusätzlich fallen Mautgebühren für den Karawankentunnel an. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen benötigen ein DarsGo-Sendegerät.
Maut in Großbritannien
In Großbritannien wird für Tunnel, Brücken, einige Autobahnabschnitte und Innenstädte Maut erhoben. Alle Details dazu findest du hier.
Vermeide, die Innenstadt Londons mit dem Wagen zu befahren. Hier musst du im online im voraus Maut und Emissionsgebühren bezahlen. Mehr Informationen dazu findest du hier.
Maut in Irland
Maut wird in Irland für die meisten Autobahnen, Brücken und Tunnel erhoben. Es kann, mit Ausnahme der M50, bar und teilweise mit Kreditkarte bezahlt werden.
Maut in Schottland
In Schottland fällt für die Benutzung von Autobahnen keine Maut an. Je nachdem, wie deine Anreise geplant ist, kommen in Irland und Großbritannien jedoch Mautgebühren auf dich zu.
Maut in Griechenland
In Griechenland wird für die meisten Autobahnen Maut erhoben. Die Maut kann bar oder mit Kreditkarte an den jeweiligen Mautstationen bezahlt werden.
Aktuelle Infos rund um das Thema Maut findest du auch immer beim ADAC.
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Ich bin Elke, Redakteurin bei Campers Compass und veröffentliche an dieser Stelle einige hilfreiche Plaudereien aus meinem Camperinnenleben. Dies begann in meiner Jugend als preiswerte Urlaubslösung, bewährte sich während der Kinderphase als optimal ungezwungene Ferienzeit für alle Familienmitglieder und bleibt nach wie vor meine bevorzugte Reise- und Urlaubsvariante. Warum? Weil sie maximale Flexibilität und Freiheit in Planung und Gestaltung bietet und weil ich von morgens bis abends draußen sein kann.
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